Sheet music

Ein musikalischer Beitrag – April 2020

bladmuziek met potlood

Communion (opus 8)                                                                           Louis Vierne (1870-1937)

(LiVE Sampleset: Paris, Cavaillé-Coll)

 

Vierne ist einer der Komponisten, die wir dieses Jahr in den Mittelpunkt stellen möchten - er wurde vor genau 150 Jahren geboren. Bei seiner Geburt war er so gut wie blind. Mit 7 Jahren wurde er einer Operation unterzogen, wodurch er folglich doch teilweise sehen konnte. Vierne hat in seinem Leben viele Rückschläge erlitten: Krankheit, Unglücksfälle, Verlust zweier seiner drei Kinder und Depression.

Während seines Studiums war er Assistent-Organist in der Église Saint-Sulpice in Paris, neben seinem Lehrmeister Charles-Marie Widor. Im Jahr 1900 wurde er aus 50 Kanditaten auserwählt und zum Titularorganisten der Notre-Dame ernannt. Berühmt war er für seine vielen Improvisationen während den Messfeiern. Vierne starb am 2. Juni 1937 während seines 1750. Rezitals in der Notre-Dame in Paris an einem Herzinfarkt.

In diesem Beitrag sehen wir uns seine Communion (opus 8) an. Die Opus-Nummer lässt vermuten, dass es sich um ein frühes Werk handelt, die Gelehrten sind sich darüber jedoch nicht ganz einig. Die frühesten Quellen sprechen von 1894, dann jedoch in einer Ausgabe für Harmonium. Diese Ausgabe soll aus dem Jahr 1900 stammen. 1897 soll er das Stück selbst zum ersten Mal in der Kirche St. Jean-de-Malte in Aix-en-Provence gespielt haben.

Irgendwo habe ich gelesen: „Die Kompositionen bauen auf den Werken seines Lehrmeisters Widor auf, sind aber in Bezug auf die Harmonie komplexer und aufgrund des häufigen Einsatzes chromatischer Varianten etwas moderner und erhabener.“

Jedenfalls bieten wir Ihnen hiermit ein kleines Juwel mit reicher Nuancierung an. Die Anleitungen für die Registrierung stehen in der Partitur, die brauche ich hier nicht nochmals zu beschreiben. Ich wünsche Ihnen viel Freude mit diesem besonderen Werk.

 

Herzliche Grüße

André van Vliet