„Die Orgel erlebt in Norwegen merklich ein Comeback“

Johannus-Händler Arnt Frode Strandskogen berichtet, dass auch in Skandinavien das Interesse an Kirchen-orgeln zugenommen hat. In den vergangenen Jahren wurde das Instrument in dutzenden Kirchen und Wohnzimmern installiert.

Erst vor Kurzem hat er in Trondheim die Installation einer Monarke Präludium im Konzerthaus Olavshallen mitgemacht.

Mit Johannus kam er bereits vor rund zwanzig Jahren in Kontakt. Es war Liebe auf den ersten Blick, erzählt Strandskogen. „Der Klang hatte es mir sofort angetan. Der lag so nahe am Originalklang der echten Pfeifenorgel, das hatte ich noch nie erlebt. Nein, ich musste nicht lange darüber nachdenken, ob ich Händler in Norwegen werden wollte.“ Zwischen Johannus und Arnt Frode stimmte die Chemie und der Orgelkenner begann nebenberuflich, das Johannus-Evangelium in Nordeuropa zu verkünden.

Der Erfolg war so groß, dass er inzwischen in Vollzeit arbeitet. Und heute steht bereits in mehr als achtzig Kirchen und hundert norwegischen Wohnzimmern eine Johannus-Orgel. „In den letzten Jahren ist es gut gelungen, hier ein Netzwerk aufzubauen“, sagt Strandskogen. „Nicht nur unter professionellen Musikern herrscht große Bewunderung für die Art und Weise, wie Johannus-Orgeln den ursprünglichen Pfeifenorgelklang wiedergeben.“ 

Junges Potenzial

Auffallend ist, dass sich die Fangemeinde nicht nur aus älteren Orgelliebhabern, sondern auch aus einer wachsenden Gruppe junger Fans zusammensetzt. „Es hat den Anschein, dass die Orgel in Norwegen ein Comeback erlebt. Es werden viele Orgelkurse angeboten und immer öfter melden sich auch Jugendliche dafür an. Das ist eine erfreuliche Entwicklung.“

Auch im Orchester wird die Orgel in Norwegen regelmäßig eingesetzt, weiß Strandskogen. „Die Orgel bietet ungeahnte Möglichkeiten, an verschiedene Stile und Instrumente anzuschließen.“ Obwohl bei Feierlichkeiten oder Gedenkfeiern wie Begräbnisse und Hochzeiten auch regelmäßig andere Instrumente eingesetzt werden, engagiert sich Frode, um auch für derartige Feiern die Orgel zu bewerben. „Selbst finde ich etwa eine Kombination von Orgel und Trompete besonders schön. Ich mache potenziellen Kunden deutlich, dass die Orgel keineswegs ein statisches Instrument ist, sondern gerade äußerst flexibel. Natürlich gibt es gewisse Vorurteile gegenüber der Orgel. Die verbreitete Meinung ist, dass darauf nur klassische Musik gespielt werden kann. Meiner Ansicht nach ist das ein großer Irrtum. Ich kenne gute Musiker, die auf der Orgel etwa auch Popmusik spielen.“

Begeisterung

Diesen Klang lässt Frode auch mit Begeisterung hören. Und gerade darin liegt seine Stärke. „Wovon das Herz voll ist, davon spricht der Mund. Als ich vor einigen Jahren bei Johannus in Ede auf Besuch war, habe ich auch etwas vom Prozess hinter den Kulissen kenngelernt. Das war sehr eindrucksvoll. Wie ein Arzt alles über den menschlichen Körper weiß und ein Rechtsanwalt die Gesetze kennt, ist Johannus Experte in den Möglichkeiten der Digitalorgel. Mit soviel Wissen und Erfahrung lässt man die Konkurrenz einfach meilenweit hinter sich. Bei einer Johannus-Orgel weiß, hört und spürt man an allem, dass man das Beste vom Besten vor sich hat. Daher kann ich jede einzelne Johannus-Orgel aus vollster Überzeugung anpreisen.“

Für die Kirche betont er besonders die Einzigartigkeit der Orgel als Instrument der christlichen Tradition. „Keine andere Religion ist so eng mit der Orgel verbunden wie das Christentum. Manche Kirchen haben die Orgel im Laufe der Zeit beiseite geschoben. Ich sehe es als meine Aufgabe, diesem Instrument zu einem Comeback zu verhelfen.“

Das für Kirchenräume am besten geeignete Instrument aus der Johannus-Reihe ist natürlich die Monarke. Es überrascht daher auch nicht, dass gerade diese Orgel Frodes persönliche Top-3 anführt. „Diese Orgel nimmt einen mit auf eine höhere Ebene. Sie kommt dem echten Pfeifenorgelklang so nahe, dass der Unterschied kaum oder sogar überhaupt nicht hörbar ist.“

Großes Unterfangen

Einer der Orte, wo kürzlich so eine Monarke installiert wurde, ist die Olavshallen Concert Hall, ein berühmtes Konzerthaus, das 1989 in Trondheim errichtet wurde. Dabei handelt es sich um eine dreimanualige Monarke Präludium mit 42 Registern und einem 36.4-Audiosystem. Das war für Strandskogen ein großes Unterfangen. „Derartige Aktionen kosten viel Zeit. Für das Konzerthaus ist die Anschaffung einer Orgel natürlich eine große Investition. Es wird viel überlegt, bevor Entscheidungen getroffen werden. Die Besprechungen begannen 2013. Zwei Jahre später war die Installation abgeschlossen.“

Dazu kam, dass der norwegische Händler mit verschiedenen Gesprächspartnern zu tun hatte. Erstens mit dem Trondheim Symphonieorchester, zweitens dem Konzerthaus selbst und drittens mit dem Konzertorganisten Erling With Aasgård. Alle hatten sie ihre eigenen Wünsche und Vorstellungen. Eine wichtige Voraussetzung war etwa, dass die Orgel flexibel sein musste. „Wenn das Orchester auf Tournee geht, muss die Orgel mitgenommen werden können. Deshalb haben wir die Konsole auf Rädern gebaut und die gesamte Orgel einschließlich der Lautsprecher so errichtet, dass sie überallhin mitgenommen werden kann. Ich glaube, dass nun in den Olavshallen eine der flexibelsten Orgeln der Welt steht.“       

Als Katalysator für die Entscheidungsfindung diente 2015 der Besuch der Nidaros-Kathedrale, Norwegens größter Kirche, die seit 2013 auch eine Monarke hat. „Ich hatte alle Gesprächspartner in diese Kathedrale eingeladen, um ihnen zu zeigen und sie hören zu lassen, was mit einer Johannus alles möglich ist. Dieser Besuch war ein durchschlagender Erfolg. Sowohl das Orchester als auch der Organist und das Konzerthaus waren sich einstimmig einig, dass es auch in den Olavshallen eine Monarke werden musste. Und so kam es auch.“ 

Willem Barentsz

Die Bande, die Norwegen mit den Niederlanden hat, gehen bereits auf Jahrhunderte zurück, erinnert Strandskogen. „Diese begannen natürlich, als der niederländische Entdeckungsreisende Willem Barentsz 1596 Spitzbergen entdeckte. Und fast vierhundert Jahre später wurde 2015 auf dieser Inselgruppe eine dreimanualige Johannus-Orgel installiert: in der Svalbardkirche in Longyearbyen. Es ist zwar nur eine kleine Kirche, aber sie ist immerhin die am nördlichsten gelegene Kirche der Welt. Damit hat auch Johannus in dieser Kirche seine am nördlichsten gelegene Orgel der Welt installiert. Daran war auch ich beteiligt. Die Verhandlungen fanden mit dem Priester der Kirche und dem Organisten Jovna Dunfjell statt. Sie hatten Geld von einem Wohltäter bekommen und konnten damit diese fantastische Orgel kaufen.“