Johannus führt Software für Verbesserung der Klangwiedergabe ein

Mit Johannus Digital Room Correction (JDRC) hat Johannus erneut einen Durchbruch in der Optimierung der Klangwiedergabe neuer Hausorgeln mit neuester DS-Core-Technik erreicht.

Eine speziell entwickelte Software sorgt dafür, dass der Klang einer Orgel bis ins Detail auf das Wohnzimmer abgestimmt werden kann, in dem sie sich befindet.

Wer selbst eine Johannus-Orgel bespielt, kennt zweifellos die phänomenale Klangqualität dieses Instruments. Kein anderer digitaler Orgelbauer hat einen derart hohen Anspruch an den Originalklang ursprünglicher Pfeifenorgeln wie Johannus, bestätigen renommierte Orgelkenner. Trotzdem ist es der Forschungs- & Entwicklungsabteilung von Johannus gelungen, die Klangqualität ihrer Reihe neuer Hausorgeln weiter zu verbessern.

Software

Nun ja, genau gesehen ist die Verbesserung nicht neu, sagt Klangspezialist Bertus Lap. „Hausorgeln werden im Werk bereits so eingestellt, dass die Orgel in den meisten Wohnzimmern die beste Klangqualität erreicht. Darüber hinaus gaben wir dem Kunden die Möglichkeit, diese Einstellung unter anderem mit unserer Intonationssoftware weiter zu verfeinern. Ein Durchbruch ist vor allem, dass wir die Qualitätsnuancen jetzt in eine selbstentwickelte Software umsetzen konnten: Johannus Digital Room Correction. Mit diesem System ist es nun möglich, vor Ort den Klang optimal auf den Raum abzustimmen, in dem die Orgel sich befindet.“   

Klang verhält sich nämlich in jedem Zimmer anders, erläutert Lap. „Ein großes Wohnzimmer hat andere bevorzugte Frequenzen als ein kleines Wohnzimmer. Bestimmte Töne stapeln sich aufeinander und klingen lauter, während andere Töne einander „aufheben“, wodurch sie leiser werden. Dadurch dass jeder Raum den Klang auf seine eigene Art und Weise verändert, kann man ohne Einsatz fortschrittlicher Technik unmöglich jeden Ton so wiedergeben, wie er klingen sollte.“

Dazu kommt noch eine andere Herausforderung: der Lautsprecher. Der Lautsprecher hat nämlich ebenfalls erheblichen Einfluss auf die Abstrahlung des Klangs, erläutert der Klangspezialist. „Jeder Lautsprecher hat seinen eigenen Charakter. Es hat also Einfluss auf die schlussendliche Klangwiedergabe, welcher Lautsprecher verwendet wird.“ 

Stark vereinfacht

Da jetzt die technische Komponente, die die Klangverbesserung ermöglicht, in einer Software verarbeitet ist, kann jeder Händler vor Ort die Einstellungen optimieren. „Wir haben den Prozess so automatisiert, dass er wesentlich einfacher wurde. Unser sehr spezifisches Knowhow im Bereich Audio wurde hiermit in ein intuitiv zu bedienendes Programm umgesetzt. Es besteht aus einem Mikrofon, Messgerät und Software. Mit dem Messgerät und dem Mikrofon wird der Raum gemessen und für jeden Klangkanal der Einfluss des Raums auf den jeweiligen Kanal, mit der Software wird die Korrektur ausgeführt.“ 

Dieser Vorgang kann von Händlern bei Kunden zu Hause im Wohnzimmer ausgeführt werden. Lap erklärt kurz, wie das Ganze funktioniert. „Wir stellen das Messmikrofon auf die Orgelbank, genau an die Stelle, wo der Musiker sitzt. So imitieren wir gewissermaßen die Ohren des Organisten Anschließend spielt das Softwareprogramm eine Signalfolge, in der alle Tonfrequenzen vorkommen. Man kann sich das vorstellen als einen aufsteigenden Ton von unhörbar leise bis unhörbar hoch, mit natürlich auch allen hörbaren Tönen dazwischen. Dieses Signal bezeichnen wir auch als Sweep. Das Mikrofon misst dann von jedem einzelnen Signal, wie laut es klingt. Auf die Art und Weise weiß die Software ganz genau, wie der Raum auf jede einzelne Frequenz reagiert. Je nach Raum weicht das Resultat der Messung ganz individuell von den Qualitätsanforderungen ab, die wir an die Klangwiedergabe stellen. Die Software kennt die Anforderungen und berechnet eine ganze Reihe Filter, die dafür sorgen, dass der Klang bis ins Detail dieser Wiedergabe entspricht. Pro Frequenz wird festgelegt, ob sie lauter oder leiser klingen muss, bis die Klangwiedergabe wieder eine gerade, stabile Linie aufweist und alle Töne so naturgetreu wie möglich wiedergegeben werden. Wenn die Filter berechnet sind, präsentiert die Software einen Vorschlag für die Anpassungen. Der Händler kann dann diesen Vorschlag an die Orgel senden und so die Klangwiedergabe programmieren. Dieser Prozess wird für jeden einzelnen Klangkanal individuell ausgeführt.“

Lautstärkemessung

Wenn dieses Feintuning des Klangs abgeschlossen ist, wird auch noch pro Lautsprecher eine Lautstärkemessung vorgenommen. “Es kann sein, dass eine Orgel an der einen Seite näher an einer Wand steht als an der anderen Seite. Die Position der Lautsprecher im Raum sorgt ebenfalls für eine Veränderung des Klangs. Da wir die Lautstärken mit unserer neuen Software messen können, haben wir die Lautstärkeverbesserung jetzt auch für die Händler zugänglich gemacht.“

Die bis jetzt ausgelieferten LiVE-Orgeln von Johannus sind bereits nach diesem hohen Qualitätsnormen eingestellt, betont Lap. „Bis jetzt haben unsere Spezialisten diese Einstellungen im Vorfeld schon ausgeführt. Dank des fortschreitenden Wissens und der Innovation haben wir diese Technologie jetzt zugänglicher machen können.“