Sheet music

Ein musikalischer Beitrag - April 2019

bladmuziek met potlood

O Haupt voll Blut und Wunden - Georg Philipp Telemann (1681-1767)

Telemanns Werke standen in den vergangenen 200 Jahren doch irgendwie im Schatten der berühmten Kompositionen Johann Sebastian Bachs. Obwohl Telemann damals als der größte deutsche Komponist galt. Rivalität gab es jedoch keine. Bach hat Telemann sogar gefragt, Taufpate eines seiner Kinder zu sein: Carl Philipp Emanuel. Über die beiden Herren wird manchmal erzählt: Telemann erntete gerne den Applaus und Bach das Erstaunen.

Telemann hat unglaublich viele Werke geschrieben, hunderte Titels stammen aus seiner Feder. Für die Orgel kennen wir seine 48 Choralvorspiele, 20 Fugen und noch einige lose Werke.

Der Beitrag dieses Monats ist ein Choral, der ursprünglich unter dem Titel „Ach Herr mich armen Sünder“ herausgegeben wurde. Weil das die Melodie von „O Haupt voll Blut und Wunden“ ist und diese genau in die besinnliche Osterzeit passt, bieten wir Ihnen dieses Werk gerade in diesem Monat an.

In dieser Bearbeitung gibt es einen Dialog zwischen Alt und Tenor mit der Melodie im Bass. Mit der erhabenen Stimmung eines Geigenprinzipals 8’ strahlt das Stück Ruhe aus und als führende Stimme passt dann am besten eine Zungenstimme. Auch wenn wir auf dem Manual nur eine Flöte 8’ sprechen lassen und im Pedal ein Geigenprinzipal 8’ öffnen, entsteht genau der gewünschte Effekt.

Telemann hat diese Bearbeitung ursprünglich in c-Moll geschrieben, aber in manchen Ausgaben treffen wir das Stück auch in a-Moll an. Wir möchten Ihnen gerne beide Tonarten anbieten. Als Orgelsolo passt die höhere Version besser, wenn Sie diese Bearbeitung jedoch als Choralvorspiel verwenden möchten, ist wiederum die niedrigere Tonart besser geeignet.

Herzliche Grüße

André van Vliet