Sheet music

Ein musikalischer Beitrag - Mai 2021

bladmuziek met potlood

Melody                                                                                     Alfred Hollins    (1865-1942)

(LiVE Sample Set: Manchester, Hill & Sons)

Hollins war von Geburt an blind. Seine Mutter starb, als er noch sehr jung war, und von seinem Vater weiß man nicht viel. Bereits in jungen Jahren bekam er von einer Tante Klavierunterricht und mit 13 Jahren begann er sein Studium am Royal National College for the Blind. Später studierte er u. a. auch in Deutschland und wurde er noch vor seinem 20. Lebensjahr Organist der Kirche St. John’s in Redhill. Hollins war in seinem Leben viel auf Tournee. Unter anderem in Südafrika, Australien, Neuseeland und in den USA.

Als Komponist hat er uns ein umfassendes Werk hinterlassen. Von kleinen Stücken bis zu sehr umfangreichen. Aber alle sind sie sehr melodisch. Wie auch dieses kurze Stück. Abgesehen von ein paar Takten ist dieses Stück 3-stimmig. Die rechte Hand wird zur Gänze mit typisch englischen Zungenstimmen gespielt: Klarinette. Natürlich passen auch Oboe, Krummhorn oder Ähnliches genauso gut. Die linke Hand sollte nicht all zu zart gespielt werden. Ein echtes Trio ist es natürlich nicht. Aber links kommt so viel Schönes, das nicht zu untergeordnet klingen soll.

Spezielle Aufmerksamkeit sollten Sie dem Fragment widmen, in dem uns Hollins in genialer Weise ein paar Takte lang nach G-Dur entführt, um uns auch gleich wieder zurückzubringen. Geben Sie dem Ganzen die erforderliche Ausdrucksstärke, indem Sie mit dem Schwellkasten spielen (am besten auf dem Sampleset von Manchester, Liverpool oder einer anderen englischen Orgel) - und schon wähnen Sie sich im England zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

Herzliche Grüße

André van Vliet