Sheet music

Ein musikalischer Beitrag - Februar 2013

bladmuziek met potlood

Cantilène Nuptiale (Th. Dubois, 1837-1924) – Vielleicht haben Sie es auch schon einmal erlebt. Sie wurden gefragt, ob Sie während einer Trauung Orgel spielen würden, und das Brautpaar hat sich über die Musikwahl Gedanken gemacht. Wenn wir in die Kirche schreiten, möchten wir gern…, als Abschluss haben wir an dieses oder jenes Lied gedacht, und während der Kollekte (oder in einem anderen ruhigen Moment) gern ein tolles Orgelspiel. Nicht virtuos, sondern gerade ganz melodisch. Wir haben keinen bestimmten Titel im Kopf.

Diese Geschichte muss auch dem französischen Organisten Dubois bekannt gewesen sein, denke ich mir. Vielleicht hat er genau für eine solche Situation diese prächtige Cantilène geschrieben. Später wurde dieses Werk mit dem Zusatz „Nuptiale“ veröffentlicht. Merkwürdigerweise wurde diese Komposition (zusammen mit elf andere) in Amerika herausgegeben. Eine der anderen elf ist die bekannte „Toccata in G“.

Dubois war vor allem Lehrer und Organist. Und trotz dieser schriftstellerischen Leistungen gilt er gewiss nicht als Komponist, der einen großen Einfluss ausgeübt hat. Und dennoch werden wir diesen Monat eines seiner Werke genießen. Geschrieben für eine 3 Klavier-Orgel. Dubois war, als er die Cantilène komponierte, Organist von „La Madeleine“ in Paris, und ihm stand sogar ein 4 Klavier-Instrument zur Verfügung.

Auf dem Récit schreibt er ein Oboe vor. Auf der Grand Orgue und dem Positif gesondert ein sanftes 8‘ Register mit jeweils einer eigenen Klangfarbe. Dies dient dem Zweck, den Klavierwechsel hervorzuheben. Wenn Sie keine 3 Klavier-Orgel haben, ist es überhaupt kein Problem, Grand Orgue und Positif auf demselben Klavier zu spielen. Ab Takt 32 lässt sich die Melodie gut auf dem Positif spielen, gekoppelt an das Récit. Dies hat den Zweck, der Melodie noch mehr Farbe zu verleihen. Sie können dies auch lösen, indem Sie der führenden Stimme ein zusätzliches Register hinzufügen.

Die Verwendung eines Schwellkastens ist von großem Wert. Spielen Sie die Melodie mit einem großen Rubato, dann bekommen Sie eine sehr romantische Ausführung, die dem Brautpaar die eine oder andere Träne ins Auge zaubern wird. Und nicht nur dem Brautpaar, denke ich.

Bis zum nächsten Mal,

André van Vliet