Sheet music

Ein musikalischer Beitrag - Februar 2014

bladmuziek met potlood

Fantasia sopra „Freu dich sehr, o meine Seele“ (Ludwig Krebs, 1713-1780)  -  In diesem Monat rücken wir einen von Bachs talentiertesten Schülern in den Mittelpunkt. Unverständlicherweise hat die Musik dieses – in Buttelstedt geborenen – Musikers nicht die gebührende Wertschätzung erfahren. Der Umstand, dass sich sein Geburtstag im letzten Jahr zum 300. Mal jährte, wurde kaum zur Kenntnis genommen.

Wer war er? Ich habe irgendwo gelesen, dass er zwischen dem 10. und 12. Oktober (also wohl am 11.) 1713 geboren in der Nähe von Weimar geboren worden sein muss. Sein Vater war Cantor-Organist, und wahrscheinlich bekam der junge Ludwig seine ersten Unterrichtsstunden von ihm. Im Alter von 13 Jahren wurde er Schüler an der Thomasschule in Leipzig und lernte dort J.S. Bach kennen. Neun Jahre lang waren beide befreundet, Krebs bekam Unterricht von Bach und kopierte dessen Musik. Im Jahr 1739 wurde Krebs Dom Organist an der Marienkirche in Zwickau.

Als Nachfolge seines Lehrmeisters schrieb Ludwig zahlreiche Choralvorspiele. Einige davon wurden im Laufe der Zeit zu Unrecht Bach zugeschrieben und im 20. Jahrhundert wiederentdeckt. Die Melodie des Chorals „Freu dich sehr, o meine Seele“ kennen wir als Melodie von Psalm 42. Zeile für Zeile behandelt Krebs dieses Choral. Reizend umspielt und doch deutlich erkennbar. Die Begleitung folgt deutlich dem Aufruf des Textes, uns zu freuen.

Als Register habe ich mich für die Flöten 8’ und 4’ in der Begleitung und für ein Sesquialtera als Solostimme entschieden – aufgrund des gegenseitigen Gleichgewichts und der Deutlichkeit des cantus firmus. Natürlich sind auch andere Optionen möglich. Z.B eine Begleitung mit den Flöten 8’,4’,2’. Aber dann ist es ratsam, eine andere Solostimme zu wählen, da die Deutlichkeit einer Flöte 2’ möglicherweise die Wirkung des Sesquialteras erheblich beeinträchtigt.

Ich werde bei Gelegenheit mal recherchieren, ob es noch mehr Schüler von Bach mit solch reizenden Choralvorspielen gibt. Wir halten Sie auf dem Laufenden.

Mit herzlichem Gruß

André