Sheet music

Ein musikalischer Beitrag - Januar 2012

bladmuziek met potlood

Als erstes möchte ich Ihnen ein gutes, musikalisches und über alles ein gesegnetes neues Jahr wünschen. Ich hoffe, dass wir uns wieder monatlich hier, auf der Website der Johannus Orgelbouw, begegnen. Die Monate November und Dezember standen im Zeichen von Advent und Weihnachten, der Januar bringt uns zur Epiphanie, dem Dreikönigsfest.

Der Text wurde von Pastor Nicolai geschrieben. Dieser lutherische Pastor dichtete dieses Lied nachdem eine fürchterliche Krankheit in der Stadt, in der er arbeitete, gewütet hatte. Es gab Wochen, in denen er über 20 Begräbnisse am Tag begleiten musste. Von Psalm 45 und Teilen des Buches “Offenbarung“ durchtränkt, spricht er leidenschaftlich vom himmlischen Bräutigam.

Auch die Melodie stammt von ihm. Schon über 400 Jahre alt und noch immer jung und dynamisch. Was ist doch mit bestimmten Melodien los, dass sie nur kurz im Rampenlicht stehen, während andere Jahrhunderte später noch immer gesungen werden?

Der deutsche Komponist Johann Christian Heinrich Rinck schrieb einige Variationen zu diesem Lied. Als indirekter Schüler J.S. Bachs (er wurde nämlich von Kittel, einem ehemaligen Schüler Bachs, unterrichtet) wurde ihm die Liebe für das Choralvorspiel beigebracht. Als Zeitgenosse Mozarts und Beethovens hat er den Barockkontrapunkt mit der neuen Welt der Wiener Klassiker verbunden. Weniger hart und mit einem galanten Stil gelingt es ihm, die Variationen zu gestalten.

An Registrierungsvorschriften wage ich mich dieses Mal nicht heran. Selbst habe ich mich dafür entschieden, den Eröffnungschoral mit einem Prinzipal 8’ zu spielen. So erhält diese vierstimmige Fassung noch mehr Ruhe.Variation 1 bekommt durch die wunderschön fließenden Linien etwas mehr Bewegung. Damit diese Linien nicht unterbrochen werden, wende ich die vorgeschriebene Fermate der Schlussnote des Satzes nicht an. Bei Variation 2 denke ich von einem Forte-Klang aus. Genießen Sie vor allem die langen, fließenden Linien in den Begleitstimmen.

Und wenn Sie kein Genug davon bekommen, kann ich Ihnen mitteilen, dass Rinck noch viel, viel mehr dieser Bearbeitungen geschrieben hat.

Genießen Sie sie.

André van Vliet