Ein musikalischer Beitrag - Juli 2013

Festal Fanfare (Antonia Francisco Javier José Soler Ramos, 1729-1783) – Diesen Sommer steht – erstmals seit Bestehen dieser Serie – ein spanischer Komponist im Mittelpunkt. Vier Vornamen und als Nachname ein Doppelname. Doch im Alltag war er als Pater Antonio Soler bekannt. Bereits im Alter von sechs Jahren wurde Antonio zur Chorschule des Klosters von Montserrat zugelassen.

Später wurde er zum Organisten ernannt und der Kathedrale in La Seu d’Urgell zugewiesen. Von seinem 23. Lebensjahr bis zu seinem Tod führte er ein Leben im Kloster.

Seine Kompositionen sind hauptsächlich Sonaten und Instrumentalkonzerte für Orgel oder Cembalo und haben eine Klangart, die wir im späten Barock- bis zum frühen klassistischen Zeitalter finden. Kenner vergleichen seine Werke mit denen von Domenico Scarlatti, bei dem er vielleicht studiert hätte. Seine „6 Instrumentalkonzerte für 2 Orgeln“ werden noch regelmäßig programmiert und aufgenommen.

Das Werk, das wir nun diesen Monat ins Scheinwerferlicht rücken, war ursprünglich der 2. Teil aus dem Instrumentalkonzert Nr. 6 (für 2 Orgeln) und trägt den Namen „Festal Fanfare“. Ob Soler selbst von diesem Titel gewusst hat oder ob dieser Titel späteren Datums ist, kann ich Ihnen nicht sagen. Sehr wohl jedoch weiß ich, dass wir es hier mit einem tollen und fröhlichen Menuett zu tun haben. Und wer weiß, vielleicht folgen in der Zukunft auch noch die anderen Teile.

In der Aufnahme, die Sie hören können, habe ich beschlossen, die Wiederholungen wegzulassen. Außerdem wurde beschlossen, für jeweils 2 – sagen wir mal – Couplets einen kleinen Registerwechsel in beiden Klavieren durchzuführen:

Takt 1 bis einschließlich 24: forte
Takt 25 bis einschließlich 48: mezzoforte
Takt 49 bis einschließlich 72: mezzopiano
Takt 73 bis einschließlich Schluss: piano
D.C. al Fine: forte

Immer mit leichtfüßigem Charakter. Auch durch die Abwechslung hinsichtlich der Manuale erreichen wir auf diese Weise die erforderlichen Farbkombinationen. Es ist empfehlenswert – wenn man das Pedal koppeln möchte – dies an Manual II zu tun. Angesichts der Funktion des Bassteils (tonica, dominant und subdominant) müssen wir aufpassen, dass dies nicht zu stark registriert wird.

Wenn uns der Sommer genauso viel Freude bereitet wie mir dieses Menuett, müssen wir nicht einmal nach Spanien, sondern kommt Spanien – in Form eines seiner Komponisten – zu uns. Und dann wird der Sommer sogar bei dem einen oder anderen Regenschauer eine wahrlich fröhliche Jahreszeit.

Herzlicher Gruß,

André van Vliet