Sheet music

Ein musikalischer Beitrag - März 2011

bladmuziek met potlood

Liebe(r) Organist(in), die Leidenszeit ist wieder angebrochen – aus diesem Grund die Entscheidung für diesen prächtigen Choral. Der Komponist dieses Monats hatte sich diesen Choral übrigens nicht als Passionschoral vorgestellt.

Sondern – so lesen wir es zu Beginn – als Choralvorspiel während einer Begräbnismesse. In dieser Eigenschaft verstehen wir auch seine Entscheidung, diese dunklen Farben zu verwenden. Nur dann, wenn die Melodie zum Vorschein kommt, verwendet er Dur.

August Grüters (1841-1911) war selbst u.a. als Organist und Dirigent tätig. So wurde er während der Zeit bekannt, in der er Dirigent des „Offenbacher Oratorium Chors“ war. Zudem machte er sich dadurch einen Namen, dass er das Requiem von Brahms für Chor und 2 Klaviere bearbeitet hat.
Darüber hinaus hat er wenige Kompositionen verfasst.

Über dem Stück steht: „Gravita, andante“. Als Musikbegriff kommt „Gravita“ selten vor. Aber innerhalb unseres allgemeinen Sprachgebrauchs stoßen wir gelegentlich auf diesen Begriff: „ernsthaft“. Zusammen mit Andante will der Komponist davor warnen, die Bewegung zum Stillstand zu bringen.

In der Registratur ist es empfehlenswert, nur 8 Fuß-Register zu verwenden. Natürlich ist auch an Ausnahmen zu denken. Stellen Sie sich vor, dass wir dieses Werk auf einer großen Walcker-Orgel spielen dürfen, dann ist noch an viele andere Farben zu denken. Aber im Allgemeinen ist es empfehlenswert – wenn wir zumindest die dunklen Farben beibehalten möchten – die Registraturvorschriften zu beachten. 

Mit musikalischem Gruß,

André van Vliet