Sheet music

Ein musikalischer Beitrag - Mai 2011

bladmuziek met potlood

Liebe(r) Organist(in), alle heiligen Ereignisse innerhalb des Kirchenjahres wurden im monatlichen Beitrag behandelt. Außer – und nicht zuletzt zu meiner eigenen Verwunderung – Himmelfahrt. Daher die Entscheidung für dieses Lied.

Und weil Himmelfahrt in diesem Jahr in den Juni fällt, haben wir noch reichlich Zeit, dieses prächtige Trio zu studieren.

 

Mein guter Freund und Kollege Jorrit Woudt hat mir dieses Trio anlässlich meines 25-jährigen Organistenjubiläums 2009 aufgetragen.

Ein netter Nebeneffekt ist, dass die Dichterin – Clara Feyoena van Raesfelt-Van Sytzama – in Heemse wohnhaft war – in dem Ort, in dem Jorrit jetzt als Organist tätig ist.

Die Melodie ist eine sog. Hernhuttermelodie und wurde in diverse Bündel aufgenommen.

Wir haben es hier mit einem Trio zu tun. Das heißt, dass alle 3 Linien gleichwertig sind. Das bedeutet, dass die Registrierung äußerst wichtig ist. Einerseits dürfen sie, was die Stärke angeht, nicht zu sehr voneinander abweichen, andererseits ist deutlichkeitshalber zu empfehlen, mit verschiedenen Klangfarben zu arbeiten. Ein Trio wie dieses kann also nicht mit einer sich abhebenden Stimme gespielt werden, da die Melodie in allen drei Stimmen vorkommt.

Jorrit selbst empfiehlt, auf dem einen Klavier eine Flöte 8’ und 4’ zu nehmen und auf dem anderen Klavier ein „prestant“ Register. Aber aufgepasst: In der Partitur steht zwar eine Okt. 4’, doch diese Stimme ist eine Oktave zu hoch angegeben. (Siehe das Zeichen unter dem Violinenschlüssel am Anfang.) Angesichts des Charakters dieses Trios ist diese Wahl am naheliegendsten. Aber wie schon so oft gesagt: Es gibt noch zahlreiche andere Möglichkeiten.

Die meisten Organisten werden mir zustimmen, wenn ich sage, dass dieses Trio-Spiel fast das schwierigste von allen Formen ist. Gerade weil auch das Pedal als melodisch gedacht ist. Daher ist es sinnvoll, alle Partien erst losgelöst durchzuspielen, anschließend 2 Stimmen gleichzeitig und zuletzt mit allen Stimmen fortzufahren. Oder – wie einer meiner Lehrer früher zu sagen pflegte – lasst uns versuchen, eine der Stimmen mitzusingen.

Viel Spaß!

André van Vliet