Sheet music

Ein musikalischer Beitrag - September 2011

bladmuziek met potlood

Verehrte(r) Organist(in), beim Namen Henry Smart denken die meisten von Ihnen an das Lied „Ere zij aan God de Vader“ [Ehre gebühre Gott, dem Vater]. Auch „Aria, variaties en finale“ [Arien, Variationen und Finale] – das wir alle von dieser prächtigen LP aus Bolsward...

gespielt von Herman van Vliet, kennen – können wir allesamt mitsummen. Aber dass Smart auch eine Kantate, ein Oratorium, eine Oper und zahlreiche Chor- und Orgelwerke geschrieben hat, ist den meisten nicht bekannt.

Henry studierte zunächst Jura, brach sein Studium aber frühzeitig ab und konzentrierte sich vor allem auf das Orgelspielen. Innerhalb kürzester Zeit wurde er als Organist und Improvisator bekannt. Darüber hinaus agierte er als Berater und war in dieser Eigenschaft auch am Bau der Orgel in seiner Kirche „The St. Pancras Church“ in London beteiligt. Die Firma Gray and Davison baute eine 4-Klavier-Orgel, die 1865 von Henry Smart in Gebrauch genommen wurde. 


Obwohl das Andantino nicht auf seiner offiziellen Liste der Orgelwerke erscheint, dürfen wir dennoch sagen, dass wir es hier mit einem echten „Smart“ zu tun haben. Er war gewiss kein Reformer, aber er verstand es, klassische Harmonie und Kontrapunkt auf meisterliche Weise anzuwenden. Als Kirchenmusiker widmete er sich ganz besonders den Melodien, was in diesem Werk auch hörbar ist.

Für seine Orgel erschaffen, bekommt das Andantino einen fast sinfonischen Charakter. Von den 47 sprechenden Stimmen besaß diese Orgel 13 Labiale 8 ft. und 7 Labiale 4 ft. Verbinden wir die Klaviere miteinander und nutzen die Vorschriften Sw., Ch., Gt., können wir, ohne zu registrieren, schon sehr viel Dynamik reinbringen. Wenn wir diese Miniatur jedoch auf einer kleinen Orgel spielen und bei den oben genannten Klavierwechseln ein einziges Register hinzufügen oder schließen können, wird das Andantino in seiner Ausdruckskraft gleich bleiben.

Ich wünsche Ihnen viel Spielfreude.

André van Vliet