Sheet music

Ein musikalischer Beitrag – August 2020

bladmuziek met potlood

Marche des Marseillois                                                         Claude Balbastre (1724-1799)

(LiVE sample set: Paris, Cavaillé-Coll)

Die französische Nationalhymne ist sehr bekannt und wird bei vielen Anlässe gespielt. Ursprünglich wurde das Lied 1792 von einem Hauptmann der französischen Armee geschrieben: Claude Joseph Rouget de Lisle. Den Namen „Marseillaise“ verdankt die Nationalhymne dem Umstand, dass dieses Lied von französischen Truppen aus Marseille bei ihrem Einzug in Paris gesungen wurde.

Claude Balbastre war zu dieser Zeit Organist in Paris. Zuerst in der Kirche Saint Roche. Seine Improvisationen war so beliebt, dass es während seines Orgelspiels zu Verkehrsproblemen rund um die Kirche kam. Das ging so weit, dass ihm letztlich ein Spielverbot auferlegt wurde, weil die Menschen nicht mehr für die Messe, sondern nur noch für das Orgelspiel in die Kirche kamen. Später wurde Balbastre Organist der Notre Dame.

Man sagt, dass er während der Französischen Revolution seine Orgel bewahren wollte, indem er patriotische Musik darauf spielte. Deshalb komponierte er diese Variationen und widmete sie den Verteidigern der neuen Republik. Die schnellen Noten stellen die Flucht des Feindes dar und der große Cluster imitiert den Kanonendonner.

Die Zeit, in der Balbastre lebte, war deutlich eine Übergangszeit. Der strenge Barock gehörte der Vergangenheit an und die symphonische Romantik stand noch vor der Tür. In Bezug auf die Registrierung wird jedoch noch ausgehend von der französischen Barockorgel gedacht, also mit Grand-jeu, Plein-jeu und dergleichen.

Nachdem wir im vergangenen Monat die Tour de France entbehren mussten, dient das hier hoffentlich ein kleiner Trost.

 

Herzliche Grüße

André van Vliet