Sheet music
Ein Musikalischer Beitrag - Mai 2010
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“Komm, Gott Schöpfer, Heiliger Geist”
Liebe Orgelliebhaberin, lieber Orgelliebhaber,
am Ende dieses Monats hoffen wir Pfingsten feiern zu können. In musikalischer Hinsicht wurde für dieses Kirchenfest viel weniger geschrieben als für Weihnachten und Ostern. Während Pfingsten in der frühchristlichen Kirche doch wichtiger war als Weihnachten.
Für diesen Monat habe ich ein Lied ausgewählt, dessen Ursprung nicht genau bekannt ist. Das hat hauptsächlich mit den alten Schriftstücken dieses Liedes zu tun. Manche Gelehrten schreiben es sogar Ambrosius (4. Jahrhundert) zu. Die frühesten Überlieferungen datieren seit dem Jahr 1000. Und noch immer sind der ursprüngliche Text - “Veni Creator Spiritus” - und die Melodie aktuell. Kein Geringerer als Martin Luther hat das Lied ins Deutsche übersetzt: “Komm, Gott Schöpfer, Heiliger Geist”.
Unter diesem Titel schrieb – der ebenfalls aus Deutschland stammende – Moritz Brosig (1815-1887) sein Choralpräludium. Brosig studierte in Breslau. In dieser Stadt war er über 30 Jahre Domorganist und Domkapellmeister, sowie Lehrer am Akademischen Institut für Kirchenmusik. 1879 verlieh ihm die Universität Breslau den Doktortitel, ihm wurde ebenfalls der Titel eines Professors verliehen.
Wie Sie vielleicht bemerkt haben, habe ich dieses Werk zweimal aufgenommen. Damit auch Sie merken, dass es dierichtige Ausführung dieses Werk nicht gibt.
In meinen vorhergehenden Kolumnen schrieb ich manchmal: “Sie können es in dieser Weise ausführen, es ist aber auch möglich, ……….. und so weiter”. Hierüber gab es ab und zu Fragen.
Um Ihnen einen Eindruck zu geben, dass es also möglich ist, sich für unterschiedliche Ausführungen zu entscheiden, habe ich dieses Mal 2 unterschiedliche Interpretationen benutzt.
Das eine Mal von einer Verstillung aus gedacht. Hier ist das Tempo auch etwas ruhiger. Und die andere Ausführung ist mehr von der letzten Strophe aus gedacht:
Gott Vater sei Lob und dem Sohn,
Der von den Todten auferstund;
Dem Tröster sei dasselb' gethan
In Ewigkeit alle Stund'.
Jeder kann sich das Lied der eigenen Ansicht nach auslegen.
Lehr' uns den Vater kennen wohl,
Dazu Jesum Christ feinen Sohn,
Daß wir des Glaubens werden voll,
Dich beider Geist zu verstehen.
Ihr André van Vliet